Die formneue Zweifrequenz-Lokomotive der BR 181.2 als erstes Handmuster.

Ein Bild vom Vorbild des H0-Modells erlaubt den Vergleich mit einer E10 "Bügelfalte". Gut zu erkennen ist der um ca. 25 cm flachere Lokkasten. Aufnahme 1978 in Heidelberg.

copyright: Peter Schiffer/Slg. Eisenbahnstiftung.

Hier ein Blick auf die exakt nachgebildete Dachausrüstung mit den neuen, sehr filigranen Pantografen. (Abbildung zeigt Handmuster)

Der D 265 "Mozart" mit der Baureihe 181.2 auf dem Weg nach Wien

Hier bespannt die 181 206-4 den "Mozart". Das Bild zeigt den Zug 1984 bei der Einfahrt in Mühlacker. copyright: Heiko Hamm/Slg. Eisenbahnstiftung

Die Baureihe 181.2 als H0 Modell von Märklin und TRIX

Exklusiv für ClubMitglieder!

Die Anfänge

In den ersten Jahrzehnten der jungen deutschen Bundesbahn erkannte man schnell den Bedarf an Mehrsystemlokomotiven für die elektrifizierten Strecken in Richtung Westen. Nachdem ab 1960 Zweisystem-Versuchslokomotiven der Baureihe E320 und ab 1965 auch Mehrsystem-Versuchslokomotiven der Baureihe E410 zur Verfügung standen, konnten erste Erfahrungen gesammelt und weitere Planungen für neue Fahrzeuge ins Auge gefasst werden. Die Lokomotiven der Baureihe E 320 (später 182) waren für den Verkehr nach Frankreich und Luxembourg vorgesehen und konnten, unter anderem wegen einer zu geringen Höchstgeschwindigkeit, nicht so recht überzeugen. Aus den Loks der Baureihe 410 (später 184), welche für den BeNeLux-Raum vorgesehen waren, wurden später die vier Vorserienmaschinen der Baureihen 181.0 und 181.1 (ex. E 310) abgeleitet. Aus diesen wiederum ging die Serie von 25 Zweisystem-Lokomotiven der Reihe 181.2 hervor.

Von den ersten Versuchs- bzw. Vorserien-Lokomotiven sind heute noch die 182 001, die 184 003 (beide Koblenz) und die 184 112 (Augsburg) erhalten geblieben.

Man kann die Verwandtschaft zur späteren BR 181 durchaus erkennen - die 184 111-3 (ex. 410 011) 1969 in Köln-Deutzerfeld copyright: Grandt/Slg. Eisenbahnstiftung

Die VorSerien-Lokomotiven E 310 bzw. 181.0 und 181.1

Abgeleitet aus der für vier Systeme ausgelegten Baureihe E 410 (der späteren BR 184) entstanden ab 1965 die zweisystemigen (oder besser zwei-frequenz-) Lokomotiven der Baureihe 181. Insgesamt wurden 4 Vorserien-Lokomotiven gebaut. Die E310 001 und 002 als spätere 181.0 sowie die E310 103 und 104 als spätere 181.1. Unterschiede bestanden hauptsächlich in der Bremsausrüstung. Die 181 001/002 hatten eine Widerstandsbremse, die 181 103/104 hatten eine Nutzbremse zur Rückeinspeisung der Bremsenergie. Bautechnisch (äußere Erscheinung) waren die Vorserienmaschinen gleich gestaltet. Die Loks waren 16,95 m lang und damit ca. 1m kürzer als spätere Serienloks. Die Lokomotiven wurden ab 1966 im Planbetrieb eingesetzt. Dabei kamen sie vorrangig auf den Relationen Metz, Saarbrücken, Kaiserslautern, Mannheim und Frankfurt (Schnellzüge) und Saarbrücken/Forbach sowie Trier/Apach (Güterverkehr) zum Einsatz. Heute ist von den vier Vorserien-Lokomotiven nur noch die 181 001 im DB Museum in Koblenz erhalten geblieben.

Dieses Bild veranschaulicht die äußeren Unterschiede zwischen den Vorserien- und den Serien Loks sehr gut.

Links die 181 001 und rechts die beiden Serien-Loks 181 207 und 208 im Rangierbahnhof Saarbrücken 1982. copyright: Josef Mettler/Slg. Eisenbahnstiftung

25 Serienloks

Die aus den Vorserien abgeleitete Serie von 25 Lokomotiven der Baureihe 181.2 wurde ab 1974 in Dienst gestellt. Notwendig geworden waren diese Maschinen, da das Verkehrsaufkommen in der Relation Deutschland-Frankreich in den frühen 1970er Jahren deutlich gestiegen war und zusätzliche Strecken im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg elektrifiziert wurden.

Auffälligste Unterschiede (äußerlich) sind die nach oben, in die Dachkante versetzten Lüftungsgitter und die einseitigen gewölbten Maschinenraumfenster. Die Front der 181.2 wurde ebenfalls leicht angepasst. So besitzt die 181.2 keine querliegende Griffstange unterhalb der Fenster mehr. Über den Frontscheiben befindet sich nun eine Regenrinne und der Lokführer darf seitlich aus einem separaten Führerstandfenster herausschauen. Die Höchstgeschwindigkeit der Serienmaschinen betrug mit 160 km/h 10 km/h mehr als bei den Vorserienloks.

Neben den ursprünglichen Relationen rund um das Grenzgebiet zu Frankreich und Luxemburg, erweiterten die Loks im Laufe der Jahre ihr Einsatzgebiet bis nach Leipzig, Stuttgart, Frankfurt (Main) und Basel. Während Saarbrücken lange Zeit das Hauptbetriebswerk für die Maschinen der BR 181 war, wurden die Loks ab 2004 dem BW Frankfurt (Main) zugewiesen. Ab Mitte der 2000er Jahre begann der Stern der 181.2 langsam zu sinken. 2010 waren bereits 3 Lokomotiven verschrottet (202; 216; 217). Bis zum Jahr 2014 gingen die Einsätze der BR 181.2 wegen wegfallender IC- und EC-Verbindungen stark zurück. Im Dezember 2018 wurde die Baureihe bei der DB AG endgültig außer Dienst gestellt.

Museal erhalten geblieben sind folgende Maschinen: 181 001 (Vorserie); 181 201 und 181 205 (in Koblenz) und die 181 206 (in Neustadt/Weinstraße).

Die Firma Schlünß (SEL) hat insgesamt weitere vier Maschinen aus dem Stillstandsmanagement der DB AG übernommen und betriebsfähig aufgearbeitet (181 204; 213; 215 und die 211). Der Halter der 181 215 ist die "Nordliner Gesellschaft für Eisenbahnverkehr", die auch die SEL-Lokomotiven im Regelbetrieb einsetzt.

Die Vorbildlok des neuen H0-Modells durchfährt 1981 mit ihrem "Mozart" den Bahnhof Pforzheim.

copyright: Heiko Hamm/Slg. Eisenbahnstiftung

Bild oben: Die 181 219 im Ozean-blauen/beigen Farbkleid in den die Maschinen ab der Nummer 211 ausgeliefert wurden. (1975) copyright: Burkhard Wollny / Slg. Eisenbahnstiftung

Bild unten: Mit ihrem Schnellzug nimmt die 181 208-0 nach ihrem Halt wieder Fahrt auf. 1981 im Bahnhof Wengerohr (heute Wittlich) copyright: Peter Schiffer / Slg. Eisenbahnstiftung

Der Lokführer der 181 206-4 erhält die Zugpapiere im Bahnhof Saarbrücken. Das Bild zeigt die Lok 1981. copyright: A.Wagner / Slg. Eisenbahnstiftung

Das neue H0 Modell

Exklusiv für alle Märklin Insider und TRIX Club-Mitglieder erscheint das Modell der 181 203-1 in der stahlblauen Ursprungs-Farbgebung der Epoche IV und gibt den Zustand im Jahr 1984 wieder. Das digital voll ausgestattete H0-Modell bietet neben zahlreichen Soundfunktionen auch Lichtfunktionen wie zum Beispiel Führerstandsbeleuchtung und Maschinenraumbeleuchtung. Gerade letztere ist wegen der großen gewölbten Maschinenraumfenster besonders eindrucksvoll. Die digital heb- und senkbaren Stromabnehmer runden das Austattungspaket des Modells ab. Die Detaillierung gibt das Maximum heutiger Großserienmodelle wieder. Besonders zu erwähnen ist hier die Dachausrüstung mit den neuen, sehr filigranen Pantografen die selbstverständlich - wie auch beim Vorbild - zwei unterschiedliche Schleifstücke besitzen. Die Formneuheit ist vorrangig aus Metall gefertigt und hat daher ein hervorragendes Gewichtsverhältnis, das sich zusammen mit den vier angetriebenen Achsen positiv auf die Zugkraft auswirkt. Insgesamt gibt das Modell ein wichtiges Stück deutscher und auch europäischer Eisenbahngeschichte wieder.

Obwohl noch ein Handmuster, macht die neue 181.2 schon einen sehr guten Eindruck.

(Märklin 39583 / TRIX 25181)

Diese Bilder zeigen bereits die Detaillierung des Modells. (Abbildungen zeigen noch das Handmuster)

Und was gibt´s heute zu tun?

Die Loks der Baureihe 181.2 waren richtige Alleskönner! Obwohl man sie hauptsächlich aus dem hochwertigen Reisezugdienst kennt, haben sie fast schon unbemerkt einen großen Teil des Güter-Grenzverkehrs in Richtung Frankreich und Luxemburg bewältigt. Unsere 181.2 bekommt heute die Aufgabe den FD 264 "Mozart" von Wien nach Straßburg (-Paris Est) zu bringen. Die Gattung "FD" steht dabei für einen Fern-Express. Diese Gattung existierte bei der DB von 1983 bis 1987. Einige Kurswagen laufen ab Straßburg noch weiter bis nach Paris. Natürlich ist die 181 203 nicht für die gesamte Strecke das Zugpferd des Zuges. In der Regel übernehmen die Loks den Zug in Stuttgart und bringen ihn bis nach Kehl oder Straßburg. Diese internationalen FD- bzw. später EuroCity Züge, waren zu dieser Zeit Projekte mehrerer Bahnverwaltungen, so wurde das Wagenmaterial des "Mozart" aus deutschen, österreichischen und französischen Wagen zusammengestellt.

Der Zugzielanzeiger des Bahnhofs Stuttgart weist schon im Jahr 1955 den Weg zum "Mozart" - damals allerdings noch der Zuggattung "F" (= Fernschnellzug) zugeteilt. copyright: Walter Illig / Slg. Wollny / Slg. Eisenbahnstiftung

Der FD 264 "Mozart"

Passend zur Lokomotive werden zwei Wagensets angeboten, die den internationalen Zug nachbilden. Die Komposition aus Schnellzugwagen der ÖBB, der SNCF und der DB bietet ein außerordentlich interessantes Bild auf der Modellbahn. Insgesamt ergibt sich so ein vorbildgerechter Zug mit 7 Wagen. Der Halbspeisewagen des Typs ARmh 217 der DB ist dabei eine komplette Neukonstruktion und erstmals im Märklin/TRIX-Programm zu finden.

Weiterhin sind im Set 1 (42893) ein Wagen der Bauart A9u der 1. Klasse der SNCF, ein Wagen der Bauart Bmz der 2. Klasse der ÖBB und ein Wagen der Bauart Bm234 der DB zu finden. Der Bundesbahn-Wagen der zweiten Klasse ist dabei ein Kurswagen mit dem Lauf München-Kehl.

Das zweite Set (42894) enthält drei Wagen der Österreichischen Bundesbahn, von denen zwei Wagen 2.-Klasse-Wagen des Tys Bmz in verschiedener Farbgebung sind. Der andere Wagen ist ein Amz der 1. Klasse. Alle Wagen besitzen eine eingebaute Innenbeleuchtung und je einen Pufferkondensator zur besseren Stromversorgung. Der Halbspeisewagen ist mit einem Digitaldecoder ausgestattet und besitzt viele separat schaltbare Geräusch- und Lichtfunktionen. So können zum Beispiel die Tischlampen, der 1.Klasse Großraum, der Speiseraum, die Küchen- und die Bar-Beleuchtung separat geschaltet werden. Die Inneneinrichtung ist mehrfarbig und hochwertig detailliert. Die Innenbeleuchtung des Zugverbandes wird über den Halbspeisewagen und stromführende Kupplungen mit Strom versorgt. Der DB-Personenwagen des Typs Bm234 verfügt über eine Zugschluss-Beleuchtung.

Bild oben: der neue Halbspeisewagen der Gattung ARmh217

Bild unten: das Set 42894 besteht aus verschiedenen ÖBB-Eurofima-Wagen

Das Set 42893 besteht aus vier Wagen unterschiedlicher Bahnverwaltungen.

Wenn´s noch etwas mehr sein darf...

Thematisch passend - wenn auch nicht ganz exakt auf 1987 datiert - gab es bei Märklin in den letzten Jahren weitere passende Wagen, die eine Verlängerung des Zuges ermöglichen. So könnten unter anderem die ÖBB-Wagen Art. 42740 und Art. 42730 oder die SNCF-Wagen Art. 43280 und Art. 43281 als Ergänzung herangezogen werden. Auch Bundesbahnwagen kann man selbstverständlich ergänzen, so zum Beispiel die Artikel 43845; 43862; 43863 oder 43864. DB-Wagen sind bisher natürlich noch weit mehr erschienen - diese Artikelnummern sollen nur als Auswahl hier Erwähnung finden.

Die Vorserienlok 181 002 ist im Frühjahr 1974 schon einige Jahre im Regelbetrieb im Einsatz. Bald bekommt sie Unterstützung in Form der jüngeren 181.2. copyright: Helmut Röth / Slg. Eisenbahnstiftung

Die 181 212 entflieht der aufziehenden Gewitterfront bei Berchem (Luxemburg) 1979. copyright: Robin Fall / Slg. Eisenbahnstiftung

Mit einem Sonderzug passiert die 181 214-8 das Abstellgleis des Museums in Koblenz. Hier warten 1988 die beiden E69 auf eine sichere Unterbringung. copyright: Wolfgang Bügel / Slg. Eisenbahnstiftung

1983 schleppt die 181 201-5 ihren Zug aus französischen Schnellzugwagen Richtung Mörfelden. copyright: Joachim Bügel / Slg. Eisenbahnstiftung

2012 noch in der Ursprungslackierung! Die 181 201 mit den IC Luxemburg-Norddeich/Mole im Moseltal. copyright: Joachim Bügel / Slg. Eisenbahnstiftung

Kurz vor Schluss! Die 181 213-0 mit einem IC bei Hilden. Wenige Monate später sind alle Lokomotiven dieser Baureihe bei der DB AG ausgemustert. copyright: Joachim Bügel / Slg. Eisenbahnstiftung