Das Vorbild
Zweiachsige Kesselwagen mit längs liegenden Kessel wurden von den Länderbahnen und privaten Einstellern bereits seit den 1870er Jahren beschafft.
In den 1910er Jahren kam es um Zuge der der Gründung des Deutschen Staatsbahnwagenverbandes zu spürbaren Vereinheitlichungen in der Bauweise von Güterwagen. Diese Vereinheitlichungen wurden in Zeichnungen und Vorschiften festgehalten und für Neubauten entsprechend berücksichtigt. Offiziell waren im Wagenverband keine Kesselwagen berücksichtigt worden, doch allein schon durch die vorhandenen Zeichnungen für standardisierte Fahrwerke wurden daraus auch zweiachsige Kesselwagen abgeleitet. Diese werden heute auch als Kesselwagen der Verbandsauart bezeichnet. Einer dieser Kesselwagentypen war mit einem 19,2 m³ großen Kessel ausgestattet und für den Transport von leichten oder mittleren Mineralöldestillaten, Benzol, Teeröl, Pflanzenöl, Spiritus oder Alkoholen bestimmt. Durch die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer dieser Kesselwagen ergaben sich immer wieder neue Konfigurationen hinsichtlich Bremsanlage, Beladedom(en), Entladeeinrichtung, Kesselmaterial und -größe. Viele Dieser zwischen 1915 und 1927 gebauten Wagen blieben bis in die 1970er Jahre im Dienst und waren kriegsbedingt bei vielen Staatsbahnen Europas eingestellt.